Deckungsbeitragsrechnung
Implementierung einer Deckungsbeitragsrechnung und Ableitung eines entscheidungsorientierten Kosten– und Leistungsmanagements im Rahmen des DRG-Systems
Wissenschaftliche Leitung:
- Prof. Dr. rer. pol. Winfried Zapp
Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
- Dipl.-Kff. Julia Oswald
Kooperationspartner:
- Klinikum Kassel GmbH
- Lukas-Krankenhaus, Bünde
- Pius-Hospital Oldenburg
Projektdauer:
- 01. Juli 2004 – 31.12.2005
Projektfinanzierung:
- Arbeitsgruppe Innovative Projekte beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen (AGIP)
Ausgangslage:
Zum 01. Januar 2004 ist ein neues pauschalierten Entgeltsystems zur Vergütung der voll- und teilstation?ren Krankenhausleistungen eingeführt worden. Dieses DRG-Vergütungssystem ist ein für alle Krankenh?user verbindliches Preissystem, so dass die bislang kostenorientierten Verhandlungen auf der ?rtlichen Ebene entfallen und in Zukunft nur noch über Art und Menge der zu erbringenden Fallpauschalen verhandelt werden wird. Da die krankenhausindividuellen Herstellungskosten nicht mehr erl?sbestimmend sind, werden die DRGs voraussichtlich zu einem erh?hten Wettbewerbsdruck unter den Krankenh?usern führen, der einen erheblichen Rationalisierungsdruck auf die Leistungserbringer ausl?st. Die Einführung der pauschalierten Vergütungsform wird preiswertere Behandlungen bei gleicher Wirksamkeit bevorzugen. Leistungen, die über das absolut notwendige Ma? hinausgehen, belasten fortan nicht mehr die Sozialleistungstr?ger, sondern die Krankenh?user als Leistungserbringer. Um diesem Risiko begegnen zu k?nnen, sind dem Krankenhausmanagement geeignete Instrumente in die Hand zu geben, um wirtschaftlich lenken zu k?nnen. Krankenh?user müssen in der Lage sein, ihr Indikationsspektrum regelm??ig nach ?konomischen Gesichtspunkten zu durchleuchten. Für die Krankenhausgesch?ftsführung wird es also unerl?sslich, die Leistungs-, Kosten- und Organisationsstrukturen zu überprüfen.
Folgende Fragen, die sich nur durch die Schaffung von Transparenz in der Leistungserstellung beantworten lassen, treten in den Vordergrund:
- In welchen F?llen erwirtschaftet das Krankenhaus einen positiven Deckungsbeitrag?
- Ist die Konzentration einer Fachabteilung auf wenige Indikationsgruppen ?konomisch sinnvoll?
- Mit welchen Ver?nderungen lassen sich bei unrentablen Indikationen in Zukunft positive Deckungsbeitr?ge erwirtschaften?
- Welche Leistungen werden durch die DRGs finanziert?
Durch eine Deckungsbeitragsrechnung k?nnen Krankenh?user feststellen, welchen Beitrag die einzelnen erbrachten Leistungen zum geplanten Gesamtergebnis beitragen. Davon ausgehend k?nnen Entscheidungen über eine zukünftige Leistungsprogrammplanung getroffen werden.
Forschungsinhalte:
Das Forschungsvorhaben wurde im Wesentlichen anhand der folgenden Arbeitsschritte durchgeführt:
- Analyse der bestehenden Kostenrechnungssysteme in den beteiligten Krankenh?usern,
- Konzeption und Implementierung der Deckungsbeitragsrechnung und
- Erarbeitung und Umsetzung von Methoden und Verfahren zur Lenkung und Beeinflussung von Kosten und Leistungen (Kostenmanagement) durch ein Benchmarking und die darauf aufbauende Entwicklung von Managementstrategien
Forschungsziele:
Aufgrund der durch die DRG-Einführung entstandenen Preisorientierung k?nnen Krankenh?user sich nicht mehr an ihren Kosten orientieren, sondern müssen sich vielmehr nach dem Preis als Datum richten. Folglich war die Konzeption einer Deckungsbeitrags-rechnung als ein Controllingsinstrument, das sowohl ?konomische Analysen als auch medizinisch-pflegerische Prozesse und verwaltungsm??ige Aspekte berücksichtigt und zu einem Lenkungsinstrument integrieren kann das Ziel dieses Forschungsprojektes.
Aufbauend auf der implementierten Deckungsbeitragsrechnung wurde ein Kosten-management erarbeitet, dass unter anderem mit Hilfe eines Benchmarkings Steuerungsma?nahmen aufzeigt.
Ergebnisse und Verwendungsm?glichkeiten:
- die erm?glichte Einflussnahme des Managements auf Planung, Kontrolle und Lenkung durch die Transparenz der Kosten, Leistungen und Erl?se
- die Gestaltung bzw. Beeinflussung der Kostenstruktur zur Anpassung an das pauschalierte Vergütungssystem durch die Bereitstellung von betriebswirtschaftlichen Instrumenten nach dem Kostenmanagementansatz
- das Aufzeigen von gesamtsystemisch defizit?ren Bereichen