24. ITG - Fachtagung Mobilkommunikation 2019: Technologien und Anwendungen

Günter Hüdepohl, Ralf T?njes
Am 15. und 16. Mai 2019 fand die 24. ITG-Fachtagung Mobilkommunikation an der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück statt. Den Schwerpunkt der Tagung bildete das Thema ?5G für vertikale Industrien“. Dieses Thema wurde in drei Key Notes aus der Industrie adressiert und in acht Sitzungen diskutiert. Die Sitzungen widmeten sich den Themen Evolution der Funknetze, deren Leistungsbewertung, Funknetze für Industrie 4.0, Netzsicherheit, Fahrzeugkommunikation und drahtlose Sensornetzwerke. Ca. sechzig Teilnehmer aus Industrie, 新老虎机平台,最新老虎机n und Forschungsinstituten besuchten die Tagung.
Die fünfte Mobilfunkgeneration, kurz 5G, verspricht optimierte Performanz für unterschiedliche Industrien. Sie hat das Potential zukunftweisende Anwendungen für Industrie 4.0, autonomes Fahren, Gesundheitswesen, digitale Landwirtschaft, Smart Grids und Smart Cities zu erm?glichen. Aus technischer Sicht stellt 5G einen Baukasten bereit, um Funktionen so zu kombinieren, dass Menschen, Dinge und Prozesse m?glichst optimal drahtlos miteinander vernetzt werden. Im Gegensatz zu 4G ist es kein gleichf?rmiges Netz, sondern erm?glicht parallele anwendungsspezifi-sche Konfigurationen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie Anwender die spezifischen Funktionalit?ten wie ultra-schnelles mobiles Breitband (eMBB), Maschinenkommunikation (mMTC) oder hoch zuverl?ssige, verz?gerungsarme Kommunikation (URLLC) effizient nutzen k?nnen. Auf der Tagung wurden neue Ans?tze diskutiert, wie die hohen Anforderungen, nicht nur bezüglich Durchsatz, Latenz und Zuverl?ssigkeit, sondern auch in Hinblick auf einfache Konfiguration und Nutzung durch die Anwender erfüllt werden k?nnen.

Die Fachtagung gliederte sich in acht Sitzungen, in denen 27 Referenten über aktuelle Themengebiete der Mobilkommunikation informierten. Die Tagung wurde fachlich mit einer Key Note von Dr. Bayer (Deutsche Telekom) über Network Slicing für die Anwendungsf?lle der vertikalen Industrien er?ffnet. Die Reihenfolge der folgenden acht Sitzungen orientierte sich am OSI-Modell. In der ersten Sitzung pr?sentierte ein Forschungsprojekt, wie mittels THz Beam Tracking hohe Datenraten für Indoor Virtual Reality Anwendungen realisiert werden k?nnen. Weitere Vortr?ge zeigten Optimierungen für LTE-Handover und Indoor-Funkversorgung mittels Multi-mode Small Cells. In der anschlie?enden Sitzung stand die Leistungsmessung von Funknetzen im Fokus. So erm?glicht eine auf Messungen basierte Software Defined Radio Channel Emulation sehr gezielte Untersuchungen. Weitere Fragestellungen waren, wie die Internet-Durchs?tze bei Zugriff über WiFi gemessen werden k?nnen und wie der zunehmende WhatsApp-Verkehr zu modellieren ist. Die beiden folgenden Sitzungen diskutierten L?sungen für zuverl?ssige Industrie 4.0 Funknetze. Die Vortr?ge zeigten wie die Verteilung der Signalst?rke in einer Fabrik in Echtzeit überwacht werden kann und welches Potential geeignete Scheduling-Mechanismen zur Interferenzvermeidung haben. Zudem wurde der Einsatz von Machine Learning zur Objektlokalisierung diskutiert. Mehrere Vortr?ge untersuchten die funkbasierte Realisierung von Time Sensitive Networking für Echtzeitanwendungen. Es wurden Architekturen diskutiert, die eine funkbasierte dynamische Komposition von Prozessketten für Industrie 4.0 erm?glichen.
Der zweite Tag startete mit einer Key Note von Dr. Marsch (Deutsche Bahn), der über die geplante Einführung des Future Rail Mobile Communication Systems referierte. In einer weiteren Key Note beschrieb Dr. Wübbeke (Claas) die zukünftige Vernetzung der Landmaschinen. Die Fahrzeugkommunikation war auch das Thema von vier weiteren Vortr?gen, die die Leistungsf?higkeit von C-V2X untersuchten. Die zunehmende Vernetzung stellt gro?e Herausforderung an sicherheitstechnische L?sungen. Zwei Sitzungen diskutierten hier neue Ans?tze: So kann unter Ausnutzung der nur den Kommunikationspartnern bekannten Kanaleigenschaften eine Physical Layer Security realisiert werden. Zwei weitere Ans?tze zeigten wie mithilfe von Lokalisationsschlüsseln bzw. Distributed Ledger Technologien ein Vertrauen (Trust) aufgebaut werden kann. Allerdings werden in der Praxis selbst standardisierte L?sungen h?ufig nicht in Produkten implementiert, wie ein Vortrag zu Bluetooth Low Energy kritisierte. Desweiteren wurde neue Ans?tze zur industriellen Intrusion Detection vorgestellt. Die Tagung endete mit Vortr?gen zu selbstorganisierten drahtlosen Sensornetzen, die Nutzung von Stra?enlaternen für den Aufbau eines st?dtischen Sensornetzes und den Einsatz von LoRaWAN in der Landtechnik.
In einer begleitenden Ausstellung pr?sentierten aktuelle Forschungsprojekte ihre Demonstratoren aus dem Bereich Mobilkommunikation und Internet der Dinge. Diese Demos und die interessanten Pr?sentationen der Tagung regten zahlreiche Fachgespr?che an, die sowohl die Fachsitzungen als auch die Kaffeepausen immer viel zu kurz erscheinen lie?en. So war es gut, die Gespr?che in gemütlicher Runde beim Abendessen fortsetzen zu k?nnen, das traditionell in einer Osnabrücker Brauereigastst?tte mit Jazzmusik stattfand.
Die Beitr?ge der ITG-Fachtagung Mobilkommunikation wurden im VDE-Tagungsband und unter IEEExplore publiziert. Die Pr?sentationen k?nnen unter www.mobilkomtagung.de eingesehen werden. Die n?chste, dann 25. ITG-Fachtagung Mobilkommunikation wird am 13. und 14. Mai 2020 in Osnabrück stattfinden.