Wasserlinsen: L?sung für das Gülleproblem? Donnerstag, 27. Dezember 2018
Wissenschaftler der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück forschen an einem Verfahren, um Gülle als Basis für alternatives Eiwei?futter zu nutzen.
?Die Idee ist genial und absolut neu“, freut sich Projektleiter Prof. Dr. Heiner Westendarp. ?Der in der Gülle enthaltene Stickstoff soll zur Düngung von Wasserlinsen genutzt werden, die in einem Gew?chshaus auf einem landwirtschaftlichen Betrieb kultiviert werden“, erkl?rt der Professor für Tierern?hrung. Die getrockneten Wasserlinsen dienten anschlie?end als alternative Proteinquelle für Futtermittel von Schweinen und Geflügel. So entstehe eine Rückführung der Gülle in den Stoffkreislauf. Die N?hrstoffüberschüsse aus der Tierhaltung werden also nicht mehr auf den Acker gebracht, sondern zur Produktion von Wasserpflanzen verwendet. Unerwünschte N?hrstoffverluste in die Umwelt, insbesondere von Stickstoff und Phosphor, werden minimiert.
Zum Hintergrund: Im Kampf um die Minderung unerwünschter Stickstoffeintr?ge in die Umwelt ist auch die Landwirtschaft als Hauptverursacher von Ammoniak-Emissionen gefordert. ?Durch die intensive Viehhaltung steht vor allem den Betrieben im Nordwesten Deutschlands zu wenig Fl?che zur Verfügung, um die Gülle ordnungsgem?? und entsprechend des tats?chlichen Bedarfs der Pflanzen auszubringen“, erl?utert der Düngungsexperte Prof. Dr. Hans-Werner Olfs. Deshalb muss sie zunehmend kostenintensiv exportiert werden. Im Forschungsprojekt ?LemnaProtein – Entwicklung eines standardisierten Produktionsprozesses von Wasserlinsen als alternatives Eiwei?futter aus heimischer Erzeugung“ der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück wird nun seit Oktober an einem Verfahren geforscht, um die Gülle auf dem eigenen Betrieb als Basis für Futtermittel zu nutzen.
Heimischer Soja-Ersatz für Futtermittel
In der ersten Phase des Projekts, das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit einer halben Million Euro f?rdert, wird derzeit ein standardisiertes Produktionsverfahren für Wasserlinsen in den Gew?chsh?usern am Campus Haste entwickelt. ?Entscheidend ist, unter welchen Bedingungen sich die Wasserlinsen schnell vermehren und gleichzeitig einen hochwertigen Eiwei?gehalt aufweisen“, erkl?rt Prof. Dr. Andreas Ulbrich, der die Versuche betreut. Denn neben dem Umweltaspekt geht es in dem Projekt vor allem darum, eine Ersatzstrategie für importiertes Sojaextraktionsschrot als Eiwei?komponente in Futtermitteln zu schaffen.
Soja ist eine der wichtigsten Eiwei?futterpflanzen in der Tierern?hrung. Es wird jedoch in Drittl?ndern wie Argentinien und Brasilien unter oft kritischen Bedingungen angebaut, die erheblich zum Fortschreiten des Klimawandels beitragen. ?Rapsextraktionsschrot ist aktuell die beliebteste Alternative, aber das wird in Zukunft nicht ausreichen, um unabh?ngig von den internationalen M?rkten zu werden“, so Westendarp. Deshalb wird auf europ?ischer Ebene dringend eine L?sung ben?tigt.
Noch ist der Einsatz von Wasserlinsen in der Schweine- und Geflügelern?hrung unzureichend erforscht. In Phase zwei des Projektes werden die als Futtermittel aufbereiteten Wasserlinsen zun?chst auf ihre Verdaulichkeit getestet. Diese Versuche finden in Kooperation mit der 新老虎机平台,最新老虎机 Bingen statt. Im n?chsten Schritt testet Johannes Demann, Doktorand der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück, in zwei Betrieben unterschiedlich hohe Konzentrationen von getrockneten Wasserlinsen im Futtermittel von Schweinen. ?Nach den Versuchen wissen wir dann, wie viel Sojaextraktionsschrot durch Wasserlinsen ersetzt werden kann.“
Anschlie?end sollen Bedarfsempfehlungen für die Praxis entwickelt werden. Gelingt es in dem Projekt, aus Gülle-N?hrstoffen Wasserlinsen als standardisiertes Protein-Produkt für die Zumischung in Schweine- und Geflügelfutter herzustellen, wird aus einer Quelle der Umweltbelastung ein Produktionsfaktor für Futterprotein.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Heiner Westendarp
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Fakult?t Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
Telefon: 0541 969-5055
E-Mail: h.westendarp@hs-osnabrueck.de
Von: Julia Gravenstein