Kleine Flugpl?tze durch Virtual Reality unterstützen Mittwoch, 8. April 2020

Fernüberwachung per Virtual Reality an kleineren Flugh?fen.
Fernüberwachung per Virtual Reality kann kleinen Flugh?fen helfen, bessere Dienste günstig anzubieten. Foto: DLR

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) forscht an einem ?Remote-Tower-Konzept“, unterstützt von der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück und der RWTH Aachen

Kamerasysteme, die Flugpl?tze aus der Ferne überwachen, bieten Flugsicherungen und Flugplatzbetreibern viele neue M?glichkeiten. Die damit verbundenen Kosten für den Kauf, die Installation und die Wartung modernster Fernüberwachungstechnologien sind für Flugpl?tze mit geringem Verkehrsaufkommen und Ums?tzen aber kaum zu stemmen. Damit auch diese Flugpl?tze die Vorteile der Fernüberwachung nutzen k?nnen, hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen mit der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück und der RWTH Aachen ein alternatives Konzept entwickelt, das auf kostengünstigere Komponenten und Virtual Reality setzt.

Virtual Reality bietet neue M?glichkeiten für kleine Flugpl?tze

Viele kleinere und sehr kleine Flugpl?tze bieten ihren Luftverkehrskunden vor Ort keine vollst?ndige und durchgehende Flugsicherung an. ?An solchen Flugpl?tzen gibt es einfachere Sicherungsdienste, wie zum Beispiel einen sogenannten Fluginformationsdienst oder einen reinen Flugleiterdienst mit Verkehrshinweisen für die Piloten“, erkl?rt J?rn Jakobi vom DLR-Institut für Flugführung. ?Dies reicht aus, weil es generell sehr wenig Luftverkehr an solchen Flugpl?tzen gibt. Kommerzielle Flüge mit gr??eren Luftfahrzeugen sowie Anflüge, bei denen Fluglage und Navigation rein über Instrumente im Flugzeug kontrolliert werden (Instrumentenanflüge), finden hier kaum oder gar nicht statt.“

Blick durch virtuelles ?Fernglas“

Die Idee für solche Flugh?fen ist eine Kombination aus einer einzelnen schwenk- und drehbaren (Pan-Tilt-Zoom, PTZ) Kamera und einem einfachen Panoramabild des Flugplatzes, deren Videobilder über eine Virtual Reality Brille angezeigt werden. Kündigt sich Verkehr über den Flugfunk an, setzt die Flugleiterin oder der Flugleiter die Virtual Reality Brille auf, über die die PTZ-Kamera gesteuert wird. Sie oder er f?ngt das Flugzeug mit der PTZ-Kamera ein und sieht das entsprechende Videobild. ?ber die Kopfbewegung wird intuitiv die Richtung der PTZ-Kamera ge?ndert, um, ?hnlich wie mit einem Fernglas, das Flugplatzgel?nde und den Verkehr zu überwachen. Damit die flugleitende Person einen besseren Gesamtüberblick hat, wird das Bild der PTZ-Kamera mit einem einfachen Panoramabild des Flugplatzes erg?nzt.

Das Virtual Reality (VR) Headset er?ffnet der oder dem Bedienenden darüber hinaus die M?glichkeit mit dem Arbeitsplatzsystem und anderen Beteiligten zu interagieren. ?ber virtuelle Bedienelemente k?nnte der Bediener wie gewohnt zum Beispiel mit anderen Flugsicherungsdiensten kommunizieren, Flugplatzsysteme bedienen oder auch elektronische Flugstreifen bearbeiten.

?Tower für die Westentasche“

Die Forscher gehen in ihrem Konzept davon aus, dass kleine Flugpl?tze zukünftig mit solch einer Fernüberwachungsl?sung an ein zentrales Fernüberwachungscenter (Remote Tower Center) angeschlossen werden k?nnten. Hier w?re dann eine Flugleiterin oder ein Flugleiter zentral für mehrere Flugpl?tze zust?ndig, was kleinen Flugpl?tzen theoretisch neue M?glichkeiten er?ffnen würde. Sie k?nnten beispielsweise bei Bedarf standortunabh?ngig und zeitlich begrenzte Informations- und Sicherungsdienste anbieten, die ihren Kunden momentan nicht zur Verfügung stehen.
?Wir erhoffen uns vor allem eine m?glichst hohe Flexibilit?t bei niedrigen Implementierungskosten für kleine Flugpl?tze“, sagt Jakobi. ?Unter den richtigen Bedingungen lie?e sich so ein VR-Headset ortsunabh?ngig einsetzen, es w?re dann quasi ein ?Tower für die Westentasche‘. Dass das wirklich funktioniert, muss allerdings noch nachgewiesen werden“. Das Konzept befindet sich in einem frühen Entwicklungsstadium. Seine Einsatzf?higkeit in der Praxis und resultierende Effekte sollen in weiteren Forschungsarbeiten am Institut untersucht und erprobt werden.

Erster Prototyp im Test in Braunschweig

Am DLR-Institut für Flugführung in Braunschweig wurde ein erster Prototyp entwickelt und mit Live-Daten des Flughafens Braunschweig getestet. In einer Versuchskampagne nahmen neun Fluglotsen und Mitarbeitende von Fluginformationsdiensten (Aerodome Flight Information Service Officer) teil. Auch wenn sich zeigte, dass der Einsatz von VR nicht für alle Flugpl?tze geeignet ist, best?tigten die Rückmeldungen der Gruppen grunds?tzlich das Potenzial, insbesondere für Flugh?fen mit geringem Verkehrsaufkommen und einfachsten Fluginformationsdiensten.

?Wir freuen uns, dass wir vonseiten der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück zu diesen Forschungsarbeiten einen Beitrag leisten konnten und uns auch künftig bei der Weiterentwicklung einbringen k?nnen“, sagt Prof. Thomas Hofmann, Professor für Produktdesign, insbesondere Ergonomie und Usability.  Gemeinsam mit J?rn Jakobi vom DLR hat Hofmann die Bachelor-Arbeit des Industrial Design-Studenten Christian Blessmann betreut. Die Arbeit tr?gt den Titel ?Implementierung eines virtuellen Arbeitsplatzes für einen remote AFISO“.

Die Erfindung des Remote Towers am DLR

Bei dem neuen VR-Konzept handelt es sich um eine Variante der am DLR-Institut für Flugführung entwickelten Flughafen-Fernüberwachung (Remote Tower Operation). Das DLR spielt als Erfinder des Remote Tower Konzepts seit der ursprünglichen Idee und dem ersten Prototypen weltweit eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Standardisierung des innovativen Konzepts.
Im Rahmen eines Visionswettbewerbs wurde die Idee eines Remote Towers 2002 mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. 2005 setzte das DLR den weltweit ersten Remote-Tower-Prototypen am Flughafen Braunschweig ein, um die Machbarkeit des Konzepts zu testen. Es folgten mehrere nationale und internationale Forschungs- und Entwicklungsaktivit?ten. Zahlreiche Flugsicherungen bekundeten ihr Interesse und arbeiteten mit dem DLR zusammen. 2014 lizenzierte das DLR die Technologie an die Industrie. 2015 ging die erste Remote-Tower-Installation am Flughafen ?rnsk?ldsvik in Schweden in Betrieb. In Deutschland hat das DLR die Sicherheit und Einsatzf?higkeit des Konzepts in mehreren Projekten und zusammen mit der Deutschen Flugsicherung DFS validiert. So konnte im Dezember 2018 am Flughafen Saarbrücken die erste Remote-Tower-Installation in Betrieb gehen.


Weitere Informationen

Prof. Thomas Hofmann
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Telefon: 0541 969-2984    
E-Mail: T.Hofmann@hs-osnabrueck.de

Weitere Informationen beim DLR: www.dlr.de/content/de/artikel/news/2019/01/20190307_mehrere-flughaefen-aus-der-ferne-im-blick.html

Von: DLR | GB Kommunikation

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