Projektstart: Gro?küchen und der Einfluss auf die Biodiversit?t Dienstag, 12. April 2022
Welchen Einfluss hat das Schnitzel auf dem Teller für die tierische Artenvielfalt im Regenwald? Welche Auswirkungen hat es für die Biodiversit?t, wenn Raps?l statt Oliven?l in der Küche verwendet wird? Welchen Beitrag liefern ?pfel von nieders?chsischen Streuobstwiesen für den Erhalt der regionalen Artenvielfalt?
Bislang wird der direkte Zusammenhang zwischen Mahlzeiten und Biodiversit?t kaum beachtet. Genau das soll sich ?ndern, wenn es nach den Akteurinnen und Akteuren des Forschungsprojekts ?BiTe - Biodiversit?t über den Tellerrand“ geht. Das Ziel: Einen Biodiversit?tsindex für Mahlzeiten in Betriebsrestaurants, Krankenh?usern und Mensen zu etablieren. ?Wenn wir den Speiseplan eines Haushalts ver?ndern, dann beeinflussen wir damit etwa vier Personen. Wenn wir den Speiseplan von Gro?küchen konzipieren, dann erreichen wir, je nach Gr??e, zwischen 100 und 2000 Mahlzeiten t?glich – teilweise sogar deutlich mehr. Diese Hebelwirkung wurde bislang total vernachl?ssigt“, erkl?rt Prof. Dr. Melanie Speck, Professorin für Sozio?konomie in Haushalt und Betrieb an der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück und Leiterin des Forschungsprojekts. Mit einem Treffen aller Kooperationspartner*innen und Partnern ist das Projekt jetzt offiziell gestartet worden.
Kein theoretisches Konstrukt, sondern praktische Umsetzung in Gro?küchen
Seit September 2021 ist Speck als Professorin an der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück t?tig und brachte das Forschungsprojekt mit an ihre neue Wirkungsst?tte. Bereits in der ersten Phase hatte sie die Projektleitung, damals noch am Wuppertal Institut, inne und entwickelte hierbei mit wissenschaftlicher Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen der Fachhochschule Münster sowie der Technischen Universit?t Berlin einen Indikator, mit dem die Biodiversit?tsmessung m?glich sein soll. In der zweiten Projektphase, die nun mit einem Kick-Off-Termin offiziell startete, kommen weitere Partnerinnen und Partner aus der Praxis hinzu: Ein bundesweit t?tiger Caterer mit einer Schulkantine, eine kleinere Schulküche und ein Betreiber für Betriebskantinen sowie das Studentenwerk Osnabrück. Damit werden verschiedene G?stegruppen angesprochen – ein gro?er Gewinn für das Projekt. So kann das bislang theoretische Konstrukt in der Praxis getestet und an die Bedürfnisse angepasst werden. Wichtig ist den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass sie G?ste nicht belehren wollen, sondern Optionen aufzeigen. Es soll ein biodiversit?tsf?rderliches und damit h?ufig auch ein ressourcenschonendes Menü geschaffen werden, das so schmackhaft ist, dass es von G?sten wegen des Geschmacks und nicht wegen der ?kobilanz gew?hlt wird. Die Gro?küchen erhalten dazu Hilfestellungen, um ihre Menüs entsprechend anzupassen.
Jenga-Turm, um Zerst?rung der Artenvielfalt greifbar zu machen
Das wichtigste Ziel des Forschungsprojekts ist, Interventionsformate für die Projektpartnerinnen und Projektpartner zu entwickeln, um die Bedeutung des Themas zu unterstreichen. ?Einerseits ist das Thema so greifbar, weil jeder in der Umwelt lebt. Anderseits ist es schwierig, dieses Thema mit der Mittagsmahlzeit zu verknüpfen. Deswegen entwickeln wir zielgruppenspezifische Formate, die das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln erl?utern“, sagt Speck.
Eine Idee ist die Gestaltung eines Jenga-Turms, bei dem jeder Baustein für eine Tier- oder Pflanzenart steht. So soll plastisch aufgezeigt werden, wie schnell das ?kosystem zusammenbrechen kann, wenn Tiere und Pflanzen aussterben.
Das langfristige Ziel des Forschungsprojekts ist, weitere Gro?küchen von der Idee und der Wichtigkeit zu überzeugen. Aus diesem Grund werden bereits jetzt weitere Kooperationspartnerinnen und Partner angesprochen, die Interesse haben, an diesem Projekt mitzuwirken.
Von: Ronan Morris