Europ?ische Stiftung für Allergieforschung vergibt erstmals ECARF-Siegel für Apfelsorten
(Osnabrück, 31. M?rz 2022) In wenigen Jahren wird es in Superm?rkten offiziell anerkannte allergikerfreundliche ?pfel geben. Das ist das Ergebnis eines fünfj?hrigen Forschungsprojekts von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück, Technischen Uni-versit?t München (TUM) und der Charité – Universit?tsmedizin Berlin. Ihnen ist es in Zusam-menarbeit mit der Züchtungsinitiative Niederelbe (ZIN) gelungen, zwei allergikerfreundliche Apfelsorten zu entwickeln. Hierfür hat die Europ?ische Stiftung für Allergieforschung zum ers-ten Mal das ECARF-Siegel für Apfelsorten vergeben. Mit dem Siegel werden allergikerfreundli-che Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet. Auf einer digitalen Pressekonferenz wur-den die Ergebnisse nun vorgestellt.
Kontrollierte Best?ubung erm?glicht neue Apfelsorten
Der Erfolg des Forschungsprojekts basiert auf der Expertise der unterschiedlichen Fachberei-che. Verantwortlich für die Entwicklung der neuen Apfelsorten ist Prof. Dr. Werner Dierend, Leiter des Fachgebiets Obstbau an der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück, in Zusammenarbeit mit der ZIN. Für die Entwicklung der neuen allergikerfreundlichen Apfelsorten konnten die Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler auf eine gro?e Anzahl an Sorten (über 700) aus dem Züch-tungsprogramm der ZIN zurückgreifen. ?Da bekannt ist, dass verschiedene Sorten ein unter-schiedliches Allergenpotential aufweisen, war bei uns die Zuversicht gro?, dass wir in diesem Sortenpool eine oder vielleicht auch mehrere allergikerfreundliche Sorten finden werden“, sagt Prof. Dr. Werner Dierend. Im n?chsten Schritt wurden die Proben aus Osnabrück zur TUM versandt, denn hier fand die analytische Untersuchung der ?pfel auf das Allergen statt.
Birkenpollenallergiker h?ufig auch von Apfelallergie betroffen
Derzeit sind vier Familien von Apfelallergenen bekannt, von denen zwei als weniger wichtig gelten. ?Die Mehrzahl der Apfelallergiker in Nord-und Mitteleuropa sowie Nordamerika reagiert auf das Allergen Mal d 1, da dieses Protein eine sehr ?hnliche Molekülstruktur hat wie das Allergen Bet v 1 in Birkenpollen. Das hei?t, Birkenpollenallergiker spüren h?ufig auch unange-nehme Nebenwirkungen beim Verzehr von ?pfeln“, erkl?rt Prof. Dr. Wilfried Schwab, Professur für Biotechnologie der Naturstoffe, an der Technischen Universit?t München. Zudem g?be es noch Mal d 3. Dieses Allergen wird insbesondere für Apfelallergien in Südeuropa verantwort-lich gemacht.
Auf Basis dieser Information untersuchten Schwab und sein Team insgesamt 700 verschiede-ne ZIN-Sorten auf ihren Mal d 1-Gehalt.
Die Apfelsorten, die einen besonders geringen Allergengehalt aufwiesen, wurden an Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann, Charité, verschickt. Bergmann und seine Mitarbeiter*innen führten orale Provokationstests durch: ?Unter medizinischer Aufsicht haben Apfelallergiker*innen zu-n?chst 30 Gramm und danach 100 Gramm frische Apfelproben verzehrt. Im Anschluss haben sie die typischen Symptome wie Juckreiz, Kribbeln im Mund sowie Anschwellen von Lippen, Zunge und Mundschleimhaut in einer dreistufigen Skala nach ihrer Intensit?t bewertet.“ Das Ergebnis: Im ersten Jahr wurden 19 ZIN-Sorten getestet; im Folgejahr 22 Sorten, davon 17 zum zweiten Mal. Dabei zeigte sich, dass einige der getesteten ZIN-Sorten besser vertragen wurden als zum Beispiel die Vergleichssorte ‘Santana’, die als allergikerfreundlich eingestuft wird. Da neben der Sorte, auch weitere Faktoren das Allergenpotential beeinflussen k?nnen und verschiedene Apfelallergiker individuell reagieren, müssen solche Tests über einen Zeit-raum von mehreren Jahren wiederholt werden. Trotz der genauen Untersuchungen wird es nie m?glich sein, komplett allergenfreie ?pfel zu entwickeln – allergikerfreundliche ?pfel sind aber schon für viele Allergiker*innen erstmals wieder eine M?glichkeit, ohne Folgen in einen Apfel bei?en zu k?nnen.
Forschungsprojekt kein Selbstl?ufer, aber erfolgreich
Gef?rdert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Ern?hrung und Landwirtschaft mit rund 385.000 Euro im Programm zur Innovationsf?rderung in der Deutschen Innovationspart-nerschaft Agrar (DIP). Dr. Thomas Engelke von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Er-n?hrung gab beim digitalen Pressegespr?ch Einblicke aus Projekttr?gersicht: ?Das Projekt war zu Beginn durchaus kein Selbstl?ufer, da sich die analytische Bestimmung des Allergens als erheblich schwieriger erwies, als es aufgrund der Voruntersuchungen zu erwarten war. Folg-lich konnten pro Zeiteinheit deutlich weniger Proben analysiert werden, sodass das Projekt für kurze Zeit fast beendet werden musste. Nachdem das grunds?tzliche Problem gel?st wurde und die Ergebnisse vielversprechend waren, konnten die n?tig gewordenen ?nderungen in enger Abstimmung mit dem Projekttr?ger konzipiert und dann auch entsprechend umgesetzt werden. So wurde die Projektlaufzeit von ursprünglich 36 auf insgesamt 65 Monate verl?ngert. Die Anstrengungen der Projektnehmer und die Unterstützung durch den Projekttr?ger führten schlie?lich zum Erfolg.“
Komplettiert wird das Forschungsprojekt von der ZIN: Im Jahr 2002 gründeten sieben junge Obstbauern mit rund 170 weiteren Obstbaubetrieben und Obsth?ndlern die Züchtungsinitiative Niederelbe, um neue regionale Apfelsorten auf den Markt zu bringen. Die 新老虎机平台,最新老虎机 Osnab-rück ist seit der Gründung als wissenschaftliche Unterstützung an Bord.
Die neuen Apfelsorten, die aktuell noch ZIN 168 und ZIN 186 hei?en, weisen eine rote Frucht-oberfl?che auf. Die ?pfel der ZIN-Sorte 168 sind mittelgro? bis gro? mit einem festen und kna-ckigen Fruchtfleisch. Sie sind sü?, saftig und geschmackvoll und weisen eine mittelrote F?r-bung auf. Die Früchte der ZIN 186 sind überwiegend gro?, fest, knackig und saftig mit einem leichten ?berwiegen der sü?lichen Note.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlicher sind optimistisch, dass die beiden allergiker-freundlichen ?pfel im Jahr 2025 in den Regalen der Superm?rkte ausliegen werden.
Redaktion und weitere Informationen
?ffentlichkeitsarbeit Fakult?t Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
Ronan Morris
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E-Mail: r.morris@hs-osnabrueck.de
Von: Ronan Morris