Neurowissenschaftliche Grundlagen neuromuskuloskelettaler Therapie

Fakult?t

Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 11.03.2025.

Modulkennung

22B1347

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

H?ufigkeit des Angebots des Moduls

nur Wintersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Nach einer kurzen Wiederholung der Neuroanatomie des peripheren und zentralen Nervensystems werden aktuelle Mechanismen von sensomotorischem Feedback, Plastizit?t und Ged?chtnis des Nervensystems vertieft. Auf dieser Basis werden motorische Lernprozesse diskutiert und praktiziert. Basisstrategien für Rehabilitation werden pr?sentiert und an Hand von klinischen Beispielen verdeutlicht.

Lehr-Lerninhalte

  • Funktions- und Lernprozesse neuromotorischer Systeme
  • Neuroanatomie des peripheren und zentralen Nervensystems
  • Die Funktion des Gehirns beim motorischen Lernen
  • Sensorische und motorische Prozesse und deren Einfluss auf das Gehirn
  • Lernprozesse und Kontrolle neuromotorischer Systeme 
  • Optimale Feedbackkontrolle
  • Neuromotorische Entscheidungen, Timing und Strategien

2. Basismodelle neuromotorischen Lernens

  • Neuromotorische Theorien wie z.B. Engramm, Schema, ?kologische, Mental Practice, Aufmerksamkeit und externer Fokus
  • Fallstudien sowie Lumbale Instabilit?t, ADHD, Morbus Parkinson, orofasziale Dystonie/Dysfunktionen, neurogene sprechmotorische St?rungen, Schlaganfall

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30SeminarPr?senz oder Online-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
120Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • Antwort-Wahl-Verfahren-Klausur oder
  • Klausur oder
  • Hausarbeit
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Auswahl der benoteten und unbenoteten Prüfungsarten aus den vorgegebenen Optionen obliegt der jeweiligen Lehrperson. Diese h?lt sich dabei an die jeweils gültige Studienordnung.

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Für die im Modul zul?ssigen Prüfungsarten gelten jeweils die folgenden Angaben zum Umfang bzw. zur Dauer. 

  • Hausarbeit: ca. 10-15 Seiten,
  • Antwort-Wahl-Verfahren: siehe jeweils gültige Studienordnung
  • Klausur: siehe jeweils gültige Studienordnung

Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

keine

Wissensverbreiterung

Die Studierenden verfügen über Grundkenntnisse der Anatomie und Physiologie des peripheren und zentralen Nervensystems, basis-sensomotorischer Funktionskreise und sich daraus ergebenden Folgen für die motorische Kontrolle bei k?rperlichen Pathologien und Dysfunktionen.

Wissensvertiefung

Sie verfügen über detailliertes Wissen der Einflüsse und Kontextfaktoren auf Motorfunktionen und ihre zugrunde liegenden neurophysiologischen Mechanismen. Sie haben Kenntnisse über Modelle und Theorien.Sie kennen, verstehen und beschreiben verschiedene Prinzipien und Konzepte des neuromotorischen Lernens in der physiotherapeutischen Rehabilitation.

Basismodelle neuromotorischen Lernens

  • Neuromotorische Theorien wie z.B. Engramm, Schema, ?kologische, Mental Practice, Aufmerksamkeit und externer Fokus
  • Fallstudien so wie neuromuskuloskeletale Dysfunktion  und  neurologische St?rungen  werde diskutiert

Wissensverst?ndnis

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben;

  • Integrieren ihr Wissen über basis-neuromotorische Rehabilitationsprinzipien und Einflussfaktoren in aktuellen Therapiesituationen.
  • Berücksichtigen dabei die aktuelle Evidenzlage, individuelle Vorstellungen und Voraussetzungen des Patienten sowie eigene Erfahrungen.
  • Initiieren eigene Projekte in der therapeutischen Praxis, um zu neuen Erkenntnissen in der Motorrehabilitation zu gelangen.
  • Integrieren ihr Wissen über neuromotorische Assessments/ Messinstrumente systematisch w?hrend des (retrospektiven) Assessment oder prospektiv am spezifischen Patientenfall oder als Basis für ein Forschungsprojekt. Sie integrieren aktuelle Erkenntnisse aus Studien mit bildgebenden Verfahren oder Neuromodulation in das evidenzbasierte Arbeiten.
  • Integrieren ihr Wissen über Schmerz und den Einfluss auf motorische Lernprozesse in ihre Therapiesituationen. Sie erkennen klassische klinische Muster des Einflusses von Schmerz auf die motorische Kontrolle und kennen die aktuelle Evidenz über Rehabilitationsstrategien.
  • Neurophysiologische Prozesse des individuellen Schmerzerlebens und der ver?nderten motorischen Funktion k?nnen in einer verst?ndlich  an der Patient(in) erkl?rt werden.

Nutzung und Transfer

  • Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verfügen sowohl über manuelle als auch kognitive F?higkeiten, um die Prinzipien neuromotorischer Lernprozesse in der Rehabilitation in der t?glichen Praxis am individuellen Patienten in ihnen bekannten als auch neuen Situationen anzuwenden.
  • Absolventinnen und Absolventen verfügen über manuelle F?higkeiten, die Prinzipien der Assessments/ Messinstrumente in der t?glichen Praxis auf einfachem Niveau selbstst?ndig am Probanden oder Patienten auszuführen.
  • Die Studierenden verfügen über manuelle als auch kognitive F?higkeiten, um Schmerz und von motorischen Lernprozessen und Rehabilitation in der t?glichen Praxis am individuellen Patienten in ihnen bekannten als auch neuen Situationen anzuwenden.

Wissenschaftliche Innovation

  • Dieses Modul gibt den Studierend die M?glichkeit, das erworben Wissen auf Patientengruppen anzuwenden und somit eine Plattform für wissenschaftliche Fragestellungen.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben,

  • verfügen über kommunikative F?higkeiten, um die Prinzipen neuromotorischer Lernprozesse in der Rehabilitation ihren Patienten in der t?glichen Praxis auf einfachem Niveau als auch Fachvertretern auf wissenschaftlichem Niveau verst?ndlich zu vermitteln.
  • k?nnen dieses in Bezug auf Reorganisationsmechanismen nach akuten Hirnsch?digungen und deren Schlussfolgerungen für die physiotherapeutische  Behandlung umsetzen.
  • Verfügen über kommunikative F?higkeiten, um sowohl ihren Patienten als auch FachkollegInnen die Mechanismen von Schmerzen sowie deren Konsequenzen für motorische Lernprozesse und die Rehabilitation in der t?glichen Praxis zu erkl?ren.

Literatur

  • Bear, M.F., Connors, B.W. and Paradiso, M.A., (2018). Neurowissenschaften: Ein grundlegendes Lehrbuch für Biologie, Medizin und Psychologie. Springer-Verlag.
  • Laube W (Hrsg.) (2009): Sensomotorisches System - Physiologisches Detailwissen für Physiotherapeuten. Thieme-Verlag.
  • Birkelbauer J (2006): Modelle der Motorik. Meyer und Meyer Verlag, Aachen. Frommelt P, Gr?tzbach H (Hrsg.) (1999): Neurorehabilitation. Blackwell, Oxford.
  • Butler D, Moseley L (2018): Schmerz Verstehen. Springer-Verlag.
  • Johns, P.(2014). Clinical neuroscience. Elsevier Health Sciences.
  • Frob?se I, Nellessen-Martens G, Wilke C (2009): Training in der Therapie. Grundlagen und Praxis. 3. Auflage. Elsevier, Urban & Fischer-Verlag.
  • Hollmann W, Strüder HK (2009): Sportmedizin: Grundlagen für k?rperliche Aktivit?t, Training und Pr?ventivmedizin, 5. Auflage. Schattauer-Verlag.
  • Henningsen H, Ende-Henningsen B (1999): Neurobiologische Grundlagen der Plastizit?t des Nervensystems. In: Frommelt P, Gr?tzbach H (Hrsg.): NeuroRehabilitation. Blackwell, Berlin, 29-40.
  • Laube W (Hrsg.) (2009): Sensomotorisches System - Physiologisches Detailwissen für Physiotherapeuten. Thieme-Verlag.
  • Saur D (2010): Bildgebung der Aphasien. Nervenarzt 81: 1429-1437. Davis P, Rehabilitation. The Use of Theories and Models in Practice, 2006 Elsevier, 2006. Lundy-Ekman L, Neuroscience: Fundamentals for Rehabilitation,4th Edition, Elsevier 2012.

Zusammenhang mit anderen Modulen

Die neurowissenschaftlichen Grundkenntnisse werden in Modulen zur klinischen Physiotherapie und Forschung angewandt. Zu diesen Modulen z?hlen z.B.: 

  • Evidenzbasierte Trainingssteuerung und Assessments 
  • Schmerz und motorische Kontrolle
  • Vertiefung der Forschungsmethodik in der Physiotherapiewissenschaft

Verwendbarkeit nach Studieng?ngen

  • Physiotherapie
    • Physiotherapie, B.Sc. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Piekartz, Harry
    Lehrende
    • Person unbekannt
    • Person unbekannt
    • Piekartz, Harry